Restaurationsbericht
Das Tischkreuz aus Silber
Das Kreuz zeigt keine Herstellermarkierung oder sonstige Kennzeichen, nur den Tremolierstich. Das Fußteil ist aufgezogen, der Fußrand ist angelötet. Das Kreuz ist hohl verlötet. Die Zierteile sind massiv gegossen. Nach den Stilmerkmalen wurde es um ca. 1870 produziert.
Objektbeschreibung und Bestandteile
sechseckiger Fuß konisch zusammenlaufend
» sechskantiges Kreuz mit Vierpass Enden und
» sechseckigem Nodus leicht gewölbt
» Korpus Christi
» kniender Engel mit Spruchband auf Sockel mit
» passendem Nietstift
» Inschrifttafel „INRI“
» zwei verzierte Schrauben zur Befestigung des Christus und
» der Inschrifttafel
» eine verzierte Platte mit einer Blütenschraube
» Verbindungsschraube für Kreuz und Fuß mit Unterlegscheib
Schadensaufnahme
Die Verschraubung des Kreuzes mit dem Fuß ist mit einem Kunststoffdübel, der in Gips gebunden ist, und einer Holzschraube aus Eisen mit einer Unterlegscheibe verbunden.
Deutliche Oberflächenoxidation
Optisch tritt die Anlaufschicht unterschiedlich in Erscheinung mehr oder weniger als dunkelbraune bis schwarze, blau graue, zum Teil schillernde, geschlossene oder fleckige Flächen. Die Putzmittelreste befinden sich in den verschiedenen Vertiefungen.
Silber hat eine besondere Affinität zu Schwefel, es reagiert schon bei geringsten Mengen von Schwefelverbindungen, hervorgerufen durch die Kupferanteile in den Legierungen, die selbst auch Schwefelverbindungen eingehen und an der Oberfläche sich mit der Silbersulfidschicht optisch vermischen.
Die Oberfläche ist mit einer dünnen Silberoxid- und der typischen Silbersulfidschicht überzogen.
Optisch tritt die Anlaufschicht in verschiedenen Formen und Farben in Erscheinung. Dem Objekt haftet auch der spezifische Schwefelgeruch an.
Schadenskartierung
» Sichtbare Feilstellen
» Sichtbare flache Feilstellen und Feilkanten
» Sichtbare Eindellung durch einen Schraubstock