Nachrichten des BDS
Nachrichten
Argumentationshilfen für schnelleres Breitband vor Ort
Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) hat auch mit Unterstützung des BDS Bayern im November 2014 eine Umfrage zur Breitbandversorgung durchgeführt. Die vbw hat diese Ergebnisse und sich daraus ergebende Handlungsempfehlungen in zwei Broschüren zusammengefasst.
Obwohl sich diese Durchschnittsergebnisse selbstverständlich nicht 1 zu 1 auf Ihre Situation vor Ort übertragen lassen, lassen sich durchaus einige interessante Anregungen für Ihre Arbeit vor Ort ziehen, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
Voranstellen möchten wir: Wir erkennen uneingeschränkt an, dass der Freistaat Bayern mit seinem Förderprogramm europaweit einzigartig konsequent vorgeht, und dass die Kommunen wirklich außerordentliche Anstrengungen unternehmen, daraus das Beste zu machen. Wir wollen mit den Umfrageergebnissen lediglich Hinweise dazu vermitteln, wie das für alle Betroffenen anspruchsvolle Ausbaugeschehen lokal noch gezielter angegangen werden kann.
Gleichzeitig freuen wir uns, dass seit dem Umfragezeitpunkt schon wieder wesentliche Fortschritte erzielt wurden. Unter anderem sind jetzt mehr als 87 Prozent der Kommunen im Förderverfahren, etliche zum zweiten Mal. Und die Kommunen versuchen nach unseren Informationen immer stärker, besondere Bedürfnisse von Unternehmen abzudecken. Darauf muss weiter aufgebaut werden.
Die wesentlichen Punkte aus der vbw Umfrage
Je besser Unternehmen informiert sind, desto treffgenauer sind die Ergebnisse
Nur 60 Prozent der befragten Unternehmen wussten, ob sie in einem Gebiet liegen, in dem gerade mit dem Breitbandförderprogramm der Staatsregierung schnelles Internet verlegt wird. Interessant ist der unterschiedliche Wissensstand in den Regierungsbezirken. Während die Informationen in Oberfranken einigermaßen gut (50,3 Prozent wissen davon) zu den Unternehmen flossen, waren die Selbständigen im Nachbarbezirk Mittelfranken zu 70 Prozent ahnungslos.
Fazit: Wenn Sie mit Ihrer kommunalen Vertretern vor Ort sprechen, oder einen Brief an den Bürgermeister schreiben: Fragen Sie aktiv nach, welche Gebiete derzeit ausgebaut werden. Die frühzeitige Kenntnis kann für Ihre Unternehmen vor Ort eine durchaus interessante Information sein, da sie dann ihre Belange gezielt einbringen können.
Konzentration auf Gewerbegebiete trifft Bedarf der Wirtschaft nicht ausreichend
Teils nehmen die Kommunen an: Wir schließen das örtliche Gewerbegebiet an, dann sind unsere Unternehmen zufrieden. Der Pferdefuß bei dieser Strategie: 61,6 Prozent aller Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, liegen gar nicht in einem Gewerbegebiet. Die Zahl liegt unter den BDS-Mitgliedern, die an der Umfrage teilgenommen haben, sogar noch höher.
Fazit: Eine an Gewerbegebieten orientierte Strategie zum Ausbau des örtlichen Breitbands geht am Bedarf der kleinen und mittleren Unternehmen im Zweifel vorbei. Wenn Sie als Vertreter des BDS oder Gewerbeverbandes vor Ort in ein Breitbandprogramm eingebunden werden, achten Sie darauf, dass nicht nur Gewerbegebiete angeschlossen werden. Auch kleine Einzelhändler und Handwerker werden in Zukunft stärker hohe Bandbreiten benötigen.
Die geförderten Bandbreiten könnten schon bald zu schmal sein
Die Nachfrage nach Bandbreite durch die Firmen geht bereits jetzt über das hinaus, was die Staatsregierung fördert. Auch die Versorgung in Gegenden, die nach heutigen Maßstäben mit 30 bis 50 MBit/s bereits recht gut angeschlossenen sind, muss weiter ausgebaut werden.
Fazit: Kommunen sollten den geförderten Ausbau so ausschreiben, dass auf jetzigen Erfolgen weiter aufgebaut werden kann, damit sie auch noch in drei bis fünf Jahren bei der digitalen Infrastruktur konkurrenzfähig sind.
Diese drei für die Arbeit vor Ort wichtigen Punkte erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat in den vergangenen Wochen die Ergebnisse an alle Kommunen in Bayern gesendet. Damit sind die Ergebnisse dort auch bekannt und Anknüpfungspunkt für Ihre Argumentation vor Ort.
Neuer Leitfaden gibt ebenfalls Hilfe
Parallel dazu gibt es seit einigen Tagen einen Leitfaden, der die Kommunen beim Ausbau von Breitband unterstützt. Auch diese Broschüre ist nun öffentlich zugänglich. Beide Broschüren eignen sich hervorragend für die Arbeit vor Ort und erleichtern es Ihnen unter Umständen, mit Ihrer Kommune über das Thema Breitband zu sprechen. Daher stellen wir Ihnen beide Broschüren mit diesem Rundschreiben zur Verfügung.
Ihr
BDS-Team
Einfluss nehmen auf die Volksvertreter in Bayern
Politik
Bundestag
Der globale Wettbewerb ist zunehmend auch ein Wettbewerb der Standorte. Dieser Tatsache müssen die Selbständigen und mittelständischen Unternehmer in Bayern Rechnung tragen – mit innovativen Strategien, Kreativität und Engagement.
Doch der Erfolg dieser Anstrengungen hängt nicht nur von den Leistungen der Unternehmer, sondern weitgehend auch von den politischen Rahmenbedingungen ab. Die Steuer-, Förder- und Infrastrukturpolitik in Brüssel, Berlin, München und den Kommunen entscheidet maßgeblich über die Zukunftschancen der bayerischen mittelständischen Wirtschaft.
Der BDS Bayern trägt dieser Tatsache Rechnung, indem er als Lobbyist des bayerischen Mittelstandes parteiunabhängig, kompetent und aktiv auf die Gesetzgebungsverfahren in Brüssel, Berlin, München und den Kommunen Einfluss nimmt. Unsere Meinung ist auf allen politischen Ebenen gefragt. Durch enge Kontakte mit den politischen Mandatsträgern und über unsere Verbandsmitglieder im Bayerischen Landtag, dem Bundestag und im EU-Parlament, können wir die für den bayerischen Mittelstand relevanten Gesetzesinitiativen durch konstruktive und kritische Beratung begleiten.
Gabriele Sehorz Präsidentin des BDS Bayern
Liebe BDS-Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,
liebe BDS-Freunde,
ist Lernen ein ewiger Jungbrunnen? Der Unter-
nehmer Reinhold Würth beobachtete, dass
die Menschen in seinem Umfeld in zwei La-
ger aufgeteilt zu sein scheinen: die einen, die
mit 40 schon grau und gleichgültig direkt auf
dem Weg ins Alter sind und andere, die mit
70 noch agil, aktiv geblieben und positiv ge-
stimmt durchs Leben gehen. Seine Recherche
ergab, dass die Menschen der ersten Gruppe
irgendwann aufgehört hatten zu lernen. Eine
interessante Erkenntnis. Was bedeutet dies für
uns Unternehmer?
Als Existenzgründer und Jungunternehmer
verfügen wir im Normalfall über ein umfang-
reiches, topaktuelles Fachwissen. Wir sind
in der Theorie Experten und ergänzen unser
Know-how durch Erfahrungen aus der tägli-
chen Praxis. Unsere Fehlerquote sinkt kontinu-
ierlich, parallel dazu steigt unser Erfolg. Eine
fantastische Phase für uns und unser Unter
-
nehmen.
Irgendwann kommt aber der Moment, an
dem unser Fachwissen mit dem sich ständig
verändernden Markt nicht mehr mithalten
kann. Unser Wissen veraltet. Um die Zukunft
des Unternehmens zu sichern, innovative Ide-
en und Entwicklungen mitgestalten zu kön-
nen, um agil und aktiv zu bleiben, kann die
Frage nach der Notwendigkeit von Weiter-
bildungsmaßnahmen nur mit einem kräftigen
„Ja“ beantwortet werden. Gerade mit Blick
auf den Fachkräftemangel und die weltweite
Digitalisierung führt eine Verweigerung der
Fortbildung zu einem klaren Wettbewerbs-
verlust. Neues Wissen steigert die Qualität
unserer Prozesse, Produkte und Dienstleistun-
gen. Und nach den Beobachtungen von Herrn
Würth bleiben wir dadurch auch noch jung im
Kopf. Was wollen wir mehr?
Das Präsidium des BDS wünscht Ihnen viel
Erfolg bei der Suche nach den passenden
Weiterqualifikationsmöglichkeiten. Wir hoffen,
dass Sie in dieser Ausgabe des MeinBDS erste
wertvolle Tipps und Anregungen dazu finden.
Ihre Gabriele Sehorz